Schöpfungsgottesdienst

Samstag, 5. September 2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Im Rahmen des Projekts „Fairwandeln“ lud die Pfarre Aspern, in Zusammenarbeit mit der Pfarre Eßling, ganz herzlich zu diesem Gottesdienst ein.

hl. Messe - Vorabendmesse

Gedanken zu Schöpfungszeit 2020

zum 23. Sonntag im Jahreskreis A

Kommt, lasst uns jubeln dem Herrn!

Dies haben wir am 5. und 6. September im Psalm 95 gesungen.
Doch: Es ist nicht einfach mit dem Jubeln. Gerade jetzt und heute, oder?
Vermutlich wir alle haben Sorgen in dieser Corona-Zeit. Ich erlebe es selber und höre es von vielen: Eltern sind besorgt, wie es mit der Schule der Kinder und ihrer Arbeit weitergeht. Ältere Menschen wollen nicht nochmals längere Zeit alleine bleiben.
Manchen ist wohl mehr zum Klagen, Aufregen, Weinen… als zum Loben!

Der Psalm lädt dennoch ein: Kommt, lasst uns jubeln!
Diese Bibel - Worte sind etwa 2400 Jahre alt.
Ich könnte mir denken: Das ist uralt und betrifft mich heute nicht so direkt.
Doch Biblischen Worte im Gottesdienst haben immer den Anspruch, dass sief ür uns heute gesagt und gesungen sind!

Obwohl:
In dieser Schöpfungszeit in der Kirche vom 1. September bis zum Franziskustag am 4. Oktober 2020 gibt es wenig zum Jubeln:
Mit Sorge hören wir auch die Nachrichten zur Bodenversiegelung: immer mehr Boden in Österreich wird zubetoniert, die Gletscher schmelzen...

Das ist nicht nur unattraktiv auf Ansichtskartenfotos und schade, das ändert auch was für Tiere, Pflanzen, Klima und uns

Darüber kann man ja nicht jubeln?

Und doch passt Freude und Jubeln zum Beginn der kirchlichen Schöpfungszeit.. in zwei Wochenn feiern wir trotz und mit allem Erntedank...

Faktum ist: Das Jubeln, Jauchzen, Danken gehört einfach zu jeder hl. Messe
Eucharistiefeier bedeutet DANK feier – der Name ist Programm.

Da kommt es nicht auf die Nachrichtenlage an und auf meine persönliche Stimmung.
Und das ist gut so….

Es geht ja auch um ein Jubeln vor dem HERRN, nicht vor irgendwelchen (scheinbar) Wichtigen der Welt, sondern vor Gott.

Gemeinschaftliches Raunzen und Sudern - das tun wir vermutlich alle auch an verschiedenen Orten, gemeinsam Danken und Loben – das tun wir eher nur in der Kirche.

Aufforderung zum Jubel gibt es auch in Diktaturen (siehe z.B. Paraden in Weißrußland. )
Doch in der Kirche ist das ganz anders gemeint.
Der Vorteil in der Kirche ist: Es wird im Programmablauf jedenfalls gejubelt… aber ich persönlich darf auch still sein, wenn mir gerade nicht danach ist…der Jubel wird nicht kontrolliert... ich kann mich mittragen und stärken lassen lassen von den anderen… die anderen sind auch nicht nur die, die gerade jetzt hier mit mir feiern… weltweit irgendwo zu jeder Sekunde wird doch Eucharistie gefeiert und gejubelt.
Wir sind eine Riesengemeinschaft - und dann gehören noch alle die dazu, die früher auf Erden gejubelt haben und jetzt im Himmel sind – die himmlische Gemeinschaft … mitsamt den Engeln… ich kann mir das nicht vorstellen, beeindruckt mich trotzdem, wenn ich das nur ein wenig bedenke

Der größte Ausdruck dieses Jubels im Programm jeder Messe ist das Heilig.
„Herr aller Mächte und Gewalten , Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit!“

Beruhigend und großartig: Die Welt ist also letztlich nicht nur erfüllt von schlechten Nachrichten und Sorgen und meinen und miesen Stimmungen, sondern vor allem von Gottes Herrlichkeit, seiner Heiligkeit, von seiner Schönheit, Glanz.
Erfüllt ist voll, mehr und nicht nur ein bisschen!

Da können wir an schöne Erinnerungen denken (Berge , Seen, Sonnenuntergänge … ). Doch auch Ritzen unserer Großstadt und ganz in der Nähe blüht uns oft Herrliches.

Die ganze die Erde ist mitgemeint - das ist mehr als Aspern, Wien, Österreich und Europa….

Und es geht auch nicht nur umsSüße Tiere Eichkatzerl im Park und duftende Blumen: Auch in den Menschen dieser ganzen Erde zeigt sich Gottes Herrlichkeit und Schönheit…das kann auch schwierig sein , weil uns natürlich nicht alle Menschen gefallen, mit denen wir so zu tun haben, Gott aber schon...

Mit diesem Heilig- Jubellied sind wir jetzt schon ein Stück im Himmel, außer der Zeit und auch in einer Offenheit und Weite, die unsagbar ist .. eine Weite, die uns guttut.

Gott zählt ja nicht mit, wie oft wir jubeln, jauchzen und danken… er braucht das nicht, um Gott zu sein...

Wir brauchen das, denn es ordnet unser Leben auf Gott hin … auf ihn hin sind wir gemacht, er ist unser Ziel….das führt uns zur Demut

Danken und Jubeln bringen eine andere Einstellung zum Leben. Da gehe ich anders raus aus der Kirche als ich reingegangen bin… das ist Wandlung.. Im Hochgebet beten wir ja immer auch um Wandlung für uns…

Gottes Herrlichkeit in der Kirche loben… und draußen ignorieren oder sogar kaputt machen, das geht ja nicht, das passt nicht zusammen.

Gut fünf Jahre ist es her, dass Papst Franziskus der Welt seine Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si“ Derzeit ist das „ Laudato si-Jahr“ bis Mai 2021
Papst Franzisku s lädt uns ein, eine andere Lebensqualität aus der christlichen Spiritualität zu entdecken, einen prophetisch und kontemplativen Lebensstil…dazu gehören: zutiefst freuen und immer mehr erkennen, dass die Welt ein Geschenk der Liebe Gottes ist…
Dazu gehört jedenfalls auch das Tun im Einsatz für die Schwächsten, eine gerechte Gesellschaft und Welt,

Kommt, lasst uns jubeln dem Herrn - Unsere Herzen erheben in diesen Jubel hinein und wandeln lassen zu immer mehr Liebe!

Plakat

Petra Pories
September 2020

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