Instandsetzung der Fischer-Orgel

Februar 2021

Was haben ein Haus und eine Orgel gemeinsam?

Nun, ausgegebenem Anlass könnte man meinen, dass ich auf die Größe abziele, denn es gibt ja tatsächlich Orgeln, die der Größe eines Hauses entsprechen, etwa die Riesenorgel im Stephansdom, die allerdings nicht wegen ihrer Größe so heißt, sondern wegen des darunterliegenden Riesentors.

Nein: beiden ist eine über die Jahre unvermeidbare Abnutzung gemeinsam. Ein Haus wird durch Witterungseinflüsse, Staub, unachtsamen Umgang unansehnlich, sodass es irgendwann renoviert werden muss, bevor einem der Verputz auf den Kopf fällt.

Bei einer Orgel ist es ähnlich. Staub und Ruß lagern sich überall ab, Feinstaub ist nicht nur für unsere Lunge gefährlich, auch die Orgel hat eine – doch dazu später. Bewegliche Teile unterliegen einer mechanischen Abnutzung, die irgendwann zum Versagen führen kann.

Blick in die Geschichte

Nach der Zerstörung der Kirche und der Silberbauer-Orgel (Bild rechts oben) durch Napoleons Truppen 1809 wurde die wiederaufgebaute Kirche am Pfingstmontag 1813 geweiht. Die musikalische Leitung hatte übrigens Hofkapellmeister Antonio Salieri!

Die Orgel wurde zum Patrozinium am 11. November geweiht. Erbaut von Johann Georg Fischer leistete sie bis 1975 mehr oder weniger treue Dienste, war aber zuletzt kaum mehr spielbar. Dann kam die E-Orgel …

1998: zusammen mit der Kirchenerweiterung beschloss der PGR auch die Restaurierung der Orgel. Am Pfingstsonntag (!) 1999 war es dann so weit: mit Joseph Haydns „Großer Orgelsolo-Messe” wurde die Orgel eingeweiht. Domorganist Peter Planyavsky, der Kirchenchor St. Martin (ja, den gab es damals noch!), das Orchester des Schottengymnasiums (ja, auch das gab es damals!) u.a. musizierten unter meiner Leitung.

Blick in die Zukunft

Nun wird das gesamte Pfeifenmaterial in die Werkstatt der Fa. Orgelbau im Wienerwald – OBM Robert Niemeczek gebracht und dort gründlich gereinigt. Die „Lunge” (siehe Spalte links), also die Balganlage und die Windladen werden, ebenso wie alle anderen beweglichen Teile, vor Ort saniert. Die Prospektpfeifen werden poliert und die Untertasten erhalten neue Beläge, da die alten sehr ausgespielt sind. Am Ende wird das Instrument natürlich neu intoniert und gestimmt. Auch der optische Eindruck wird aufgefrischt, da neben der Fassung (= Bemalung) des Orgelgehäuses auch die Brüstung renoviert wird (Restaurator: Fa. Gerhard Zimmermann).

Die Arbeiten beginnen am 28. Juni 2021 und sollten bis Allerheiligen abgeschlossen sein. Im September-Pfarrblatt werde ich Sie über den Fortgang der Arbeiten informieren.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf € 36.570,– (Orgelbauer und Restaurator). Wenn Sie dieses wichtige Projekt unterstützen wollen, bitten wir Sie um Ihre Spende: IBAN: AT55 3200 0000 0650 5465, Verwendungszweck: Orgel.

Herzlichen Dank!

Gerhard Schmiedpeter

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