Vier Zeugnisse der Auferstehung

März 2024

Die Auferstehung Jesu hat durch die Berichte der Zeugen und Zeuginnen für die Menschheit große Folgen. Die Treue zu ihren Aussagen gibt uns bis heute Zugang zu dem einzigartigen Ereignis vor 2000 Jahren, das den christlichen Glauben begründet und Wahrheit verbürgt.

Auferstehung und Erscheinen Jesu im Markusevangelium (Mk 16)

Drei Frauen sind auf dem Weg zum Grab des Herrn. Es sind Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome. Dort erwartet sie eine große Überraschung: Der Stein ist weg und im Grab erblicken sie einen Engel. Er schickt die Frauen zu den Jüngern mit der Botschaft, Jesus sei auferstanden und die Jünger würden ihn, den Auferstandenen, in Galiläa treffen. Die Frauen sind von Schrecken und Furcht erfüllt und geben die Botschaft nicht weiter, wohl eine Folge von Verwirrung. Ein Schluss, der zum Nachdenken zwingt. Der zweite, viel später hinzugefügte Schlussteil verwendet Elemente der Texte der drei anderen Evangelisten.

Auferstehung und Erscheinung nach Matthäus (Mt 27,62-66; 28)

Auch Matthäus erstellt einen recht kurzen Text. Dieser enthält einige spannende Elemente, die an ein Filmskript erinnern. Darunter fallen Betrug, Vortäuschen eines Diebstahls, ein Erdbeben, aber auch Zweifel und als Abschluss ein abruptes Ende mit einem trostreichen Element: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Sehr ausführlich wird über die Grabwache berichtet, die verhindern soll, dass der Leichnam gestohlen wird und ein Gerücht über eine Auferstehung betrügerisch behauptet wird. Die Hohepriester bestechen die Wächter, die von einem Diebstahl des Körpers erzählen sollen. Bei Matthäus sind nur zwei Frauen am Grab. Ein Engel wälzt den Stein vom Grab, um den Frauen zu zeigen, dass es leer ist und schickt dann die beiden zu den Jüngern, die sich nach Galiläa aufmachen sollen, um Jesus dort zu treffen. Diesmal ist Freude mit Furcht gemischt. Auf dem Weg kommt ihnen Jesus, den sie sofort erkennen, entgegen. Die zwei Frauen werfen sich nieder und Jesus wiederholt die Botschaft des Engels. Auch die Jünger werfen sich vor ihm nieder, ein paar allerdings zweifeln noch an der Auferstehung. Jesus beauftragt die Jünger zu missionieren, zu taufen und seine Gebote zu verkünden.

Auferstehung und Erscheinung Jesu nach Lukas (Lk 24)

Lukas erzählt ausführlicher. Die Frauen, Maria von Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und weitere Frauen, stellen fest, dass der Stein weg ist und der Leichnam auch. Sie betreten das leere Grab und treffen dort zwei Engel an. Diese erinnern sie an die Ankündigung Jesu der Kreuzigung und der Auferstehung. Die Jünger, denen sie erzählen, was sie erlebt haben, glauben ihnen nicht. Petrus läuft selbst zum Grab und ist höchst verwundert. Jetzt schließt die bekannte Emmausgeschichte an. Kleopas und ein weiterer Jünger sind mit Jesus unterwegs, erkennen ihren Freund aber nicht. Thema des Gesprächs ist die Kreuzigung. Jesus belehrt die beiden und zitiert aus der Schrift (1. Testament). Erst durch das Brotbrechen erkennen sie den Herrn. Jesus entschwindet ihren Blicken, was bedeutet, dass er keinen „konventionellen“ Körper mehr hat. In Jerusalem erzählen die zwei Männer von der Erscheinung Jesu. Der zeigt sich jetzt den Versammelten, die aber noch von Zweifeln geplagt und von Furcht ergriffen werden, obwohl sie Jesu Wundmale sehen können. Wieder erläutert Jesus die Schrift und verspricht Kraft aus der Höhe. Jesu Himmelfahrt schließt das Kapitel ab.

Auferstehung und Erscheinung Jesu nach Johannes (Joh. 20f)

Johannes schreibt die längste Erzählung zu Auferstehung und Erscheinen Jesu. Im Johannesevangelium ist Maria Magdalena zentral in Auferstehung und Erscheinung Jesu. Sie ist zuerst allein am Grab. Als sie das Fehlen des Steins bemerkt, läuft sie zu Petrus und „dem Jünger, den Jesus liebte“. Sie berichtet, dass der Leichnam fehlt. Es folgt ein Wettrennen der beiden Jünger. Sie finden das Grab leer vor und die Leinenbinden zusammengebunden. „[Johannes] sah und glaubte.“ Danach kehrt die Erzählung zu Maria von Magdala zurück. Starke Gefühle sprechen aus dem Text. Es fallen Tränen, kommen Engel, denen Bild: Johanna Stefan als 11-Jährige im handgeschriebenen Evangeliar in St. Katharina sie den Verlust klagt, ebenso wie dem Gärtner. Jesus spricht die Trauernde mit „Maria“ an und sie antwortet – ihn erkennend – mit „Rabbuni“. Jesu beauftragt sie, den Jüngern mitzuteilen: „Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.“ Jesus erscheint den Jüngern trotz verschlossener Türen und spricht zweimal den Friedensgruß. Er sendet die Jünger, spendet ihnen die Kraft des Heiligen Geistes und ermächtigt sie, Sünden zu vergeben. Der abwesende Thomas glaubt den anderen nicht und möchte die Wundmale berühren. Jesu Ermahnung bewirkt, dass er zum Glauben an die Auferstehung kommt. Der erste Schluss bei Johannes macht durch „Selig, die nicht sehen und doch glauben,“ klar: Jesus ist der Messias, der Sohn Gottes. Wer an ihn glaubt, hat Leben. Der zweite – später hinzugefügte – Schlussteil besteht aus einer langen Erzählung. Jesus offenbart sich den Jüngern in Galiläa am See.

Die Botschaft ist bei allen vier Evangelisten: JESUS IST AUFERSTANDEN.

Brigitta Mychalewicz

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